Apotheken bieten unkomplizierte Möglichkeiten zur Vorbeugung von Krankheiten. Vom 1. März bis 16. April können sich Personen ab 50 über ihr Darmkrebsrisiko informieren. Die Kampagne in Zusammenarbeit mit Ärzten und der Krebsliga wird in fast 800 Apotheken durchgeführt. Auch im Kanton Solothurn beteiligen sich 18 Apotheken an der Früherkennung von Darmkrebs.
Jährlich erhalten in der Schweiz über 4000 Personen die Diagnose Darmkrebs. Die Erkrankung entwickelt sich schleichend über fünf bis zehn Jahre, wobei die Patienten erst im späten Stadium Symptome verspüren. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter. Während die Heilungsrate im Anfangsstadium bei über 90% liegt, liegt sie im fortgeschrittenen Stadium bei unter 10%.
Aus diesem Grund ist die Früherkennung von Darmkrebs besonders wichtig. Personen ab 50 können sich nun während der Kampagne in der Apotheke über ihr Risiko informieren (Ab 75 empfiehlt sich die Absprache der Vorsorge direkt beim Hausarzt). Im Gespräch mit der Apothekerin wird ein Fragebogen ausgefüllt. Personen mit hohem Risiko wird eine ärztliche Untersuchung mit Darmspiegelung empfohlen. Alle übrigen erhalten einen Stuhltest, mit dem kleinste Blutmengen nachgewiesen werden. Das Ergebnis wird mit der Apothekerin besprochen, Personen mit Nachweis einer bestimmten Blutmenge wird ebenfalls der Arztbesuch empfohlen.
Verglichen mit anderen sogenannten Screening-Programmen ist die Darmkrebsvorsorge unumstritten. Die Abklärung mit Fragebogen und Stuhltest in der Apotheke senkt für das Publikum die Hemmschwelle, sich mit Krebsvorsorge zu befassen. Dank dieser Vorarbeit müssen sich weniger Personen einer Darmspiegelung unterziehen, welche zur Entdeckung von Krebs oder seinen Vorstufen nötig sind.
Die Darmkrebsvorsorge wird während der Kampagne zum Aktionspreis von 28 Franken angeboten: 18 Franken für die Beratung und 10 Franken für den Stuhltest mit Analyse im Labor.
Die Kampagne wird in Partnerschaft mit Patienten- und Ärzteorganisationen wie der Krebsliga und Hausärzte Schweiz durchgeführt. Die Apotheken eignen sich sehr gut für Präventionsaufgaben, weil sie ein grösseres Publikum erreichen und leichter zugänglich sind als Arztpraxen und Spitäler. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag an die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung, aber auch zur Vermeidung von hohen Behandlungskosten.